Arbeitsreiche Silvesternacht für die Feuerwehren des Landkreises

Arbeitsreiche Silvesternacht für die Feuerwehren des Landkreises

Die Silvesternacht war für die Feuerwehren des Landkreises Neunkirchen von einigen Einsätzen geprägt. Dabei mussten die Wehren über die komplette Nacht hinweg zu kleineren und größeren Bränden ausrücken.

Die Silvesternacht begann bereits sehr früh für die Feuerwehren. Gegen 19:30 Uhr schlugen die Meldeempfänger in Neunkirchen Alarm. Die Feuerwehr wurde zu einem Mülleimerbrand gerufen. Direkt im Anschluss musste ein brennender Busch gelöscht werden, der durch Feuerwerkskörper entzündet wurde. In Spiesen-Elversberg standen schon die Sektgläser zum Anstoßen bereit, als die ehrenamtlichen Kräfte kurz vor Mitternacht zu einem Brand eines Holzunterstandes gerufen wurden. Die Löscharbeiten zogen sich bis ins neue Jahr.

Zu einem größeren Ereignis kam es um kurz vor 1:00 Uhr. Die Feuerwehren in Neunkirchen wurden zu einem Dachstuhlbrand nach Wellesweiler gerufen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Dach des Hauses bereits in Flammen und drohte auf anliegende Gebäude überzugreifen. Mehr als 70 Einsatzkräfte konnten Schlimmeres verhindern.

Im weiteren Verlauf der Nacht wurden die Feuerwehren auch zu weiteren Kleinbränden gerufen. Es wurden einige Mülltonnen und Grünflächen abgelöscht.

„Es gab einiges zu tun in dieser Silvesternacht und hier sieht man wieder, wie unverzichtbar die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr für den Schutz der Bevölkerung ist. Ich danke allen Einsatzkräften für die Arbeit und wünsche Ihnen für das neue Jahr alles Gute“, so Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack.

Zum Glück wurden bei allen Bränden weder Personen noch Einsatzkräfte verletzt.

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Feuerwehr rettet 11 Menschen aus brennendem Haus – Ein Brandopfer erliegt seinen Verletzungen

Feuerwehr rettet 11 Menschen aus brennendem Haus – Ein Brandopfer erliegt seinen Verletzungen

Neunkirchen. Elf vom Feuer eingeschlossene Menschen konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen in der Nacht zum Donnerstag, 29. Dezember aus einem Mehrparteienhaus in der Marienstraße im Stadtzentrum retten, nachdem in einer der Wohnungen ein Brand ausgebrochen war. Die 68-jährige Bewohnerin der Brandwohnung erlag nach ihrer Rettung noch am Einsatzort ihren schweren Verletzungen. Insgesamt 14 verletzte Hausbewohner mussten durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Löscharbeiten in dem Haus zogen sich nachdem sich das Feuer durch eine Rauchgasdurchzündung zunächst intensiviert hatte bis in die frühen Morgenstunden hin.

Das Feuer in dem großen Mehrparteienhaus an der Ecke Marien- und Lutherstraße wird der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen gegen 00:40 Uhr gemeldet. Zunächst ist von einem Zimmerbrand in einer der Wohnungen im ersten Stock die Rede. Kurz darauf wird die anfängliche Meldung in dramatischer Weise ergänzt: Mehrere Menschen sind durch Feuer und Brandrauch in dem Haus eingeschlossen und können sich nicht mehr selbst in Sicherheit bringen. Als das erste Löschfahrzeug der Neunkircher Wehr gemeinsam mit der Drehleiter in der Marienstraße ankommt, dringt nicht nur dichter Rauch aus dem Eckhaus. Auf Balkonen und an Fenstern zum Hinterhof stehen zahlreiche Menschen und rufen um Hilfe. Der Fluchtweg durch das Treppenhaus ist ihnen abgeschnitten, weil sich dort schon giftiger Brandrauch angesammelt hat.

Umgehend geht die Neunkircher Drehleiter zur Rettung der Eingeschlossenen im Hinterhof des Hauses in Stellung. Nacheinander steuern die Feuerwehrleute mit dem Korb an der Leiterspitze die Balkone und Fenster an und bringen eine Menschengruppe nach der anderen in Sicherheit. In wenigen Minuten sind neun Menschen, darunter auch eine Familie mit vier Kindern, in Sicherheit. Gleichzeitig gehen Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten in das Wohnhaus vor, denn auch die 68 Jahre alte Bewohnerin der Brandwohnung wird vermisst. In der Wohnung können die Feuerwehrangehörigen die leblose Frau finden und ins Freie bringen. Ihre Verletzungen sind jedoch so schwer, dass sie trotz aller Bemühungen des Rettungsdienstes noch am Einsatzort verstirbt. Um eine letzte vom Feuer eingeschlossene Person zu retten muss die Drehleiter zunächst vom Hinterhof in die Lutherstraße vor dem Haus umgesetzt werden. Nur von dort aus kann ein Dachfenster erreicht werden, an dem ein Mann auf Hilfe wartet. Erschwert wird seine Rettung, weil er entgegen der Anweisungen der Feuerwehr Ruhe zu bewahren, dem nahenden Drehleiterkorb entgegen auf das Dach hinaussteigt. Mühsam gelingt es dem Feuerwehrmann den panischen Mann zu sich in den Drehleiterkorb zu ziehen.

Am Boden angekommen wird der Mann wie auch alle anderen von der Feuerwehr Geretteten dem Rettungsdienst übergeben. Um die große Zahl an Geretteten und die noch größere Zahl an Verletzten zu versorgen wird ein Großaufgebot des Rettungsdienstes mobilisiert. Rettungswagen und Notärzte aus Neunkirchen und dem Umland werden zusammengezogen. Nicht nur die elf durch die Feuerwehr geretteten Menschen müssen vom Rettungsdienst behandelt werden, auch vier weitere Hausbewohner ziehen sich Verletzungen zu und müssen versorgt werden. Nach und nach werden die 14 Verletzten – je sieben Erwachsene und Kinder – vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Koordiniert wird die rettungsdienstliche Seite des Großeinsatzes durch den Leitenden Notarzt und den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst. Sie übernehmen unter anderem die Verteilung der Verletzten auf die verschiedenen Krankenhäuser.

Nach dem Abschluss der zunächst priorisierten Menschenrettung kann sich die Feuerwehr vollends auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Stück für Stück gelingt es ihr in die Brandwohnung vorzudringen, doch kommt es gegen 1:30 Uhr zu einer schlagartigen Brandausbreitung in einem der Zimmer. Wohl angefacht durch den in der Nacht sehr starken Wind zünden die heißen Rauchgase in einem der Zimmer schlagartig durch und setzten den Raum komplett in Flammen. Binnen Sekunden schlagen meterlange Flammen aus den Fenstern zur Lutherstraße. Das Feuer brennt so stark, dass sich die Feuerwehrleute im Haus zunächst zurückziehen müssen. Nur von außen können die Flammen niedergeschlagen werden, bevor der Innenangriff wieder aufgenommen werden kann.

In einem kräftezehrenden Einsatz gelingt es der Feuerwehr schließlich das Feuer niederzukämpfen. Immer neue Zweier-Trupps müssen unter Atemschutz in die Brandwohnung vorgehen und die Brandbekämpfung weiter vorantragen. Um den hohen Personalbedarf zu decken werden neben den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen die Löschbezirke Wellesweiler und Münchwies, später auch die Feuerwehr Spiesen-Elversberg hinzugezogen. Die Feuerwehr Ottweiler unterstützt die Löscharbeiten zusätzlich noch mit ihrer Drehleiter. Derweil steht der Löschbezirk Hangard in seinem Gerätehaus als Reserve für weitere Einsätze in der Stadt in unmittelbarer Bereitschaft.

Als ebenfalls sehr aufwändig erweisen die Nachlöscharbeiten in der ausgebrannten Wohnung, die auf der Suche nach verdeckten Glutnestern teilweise leergeräumt werden muss. Große Mengen Brandschutt befördern die Feuerwehrleute durch die Fenster hinaus auf Gehweg und Straße, wo er von weiteren Feuerwehrleuten nochmals abgelöscht wird. Bis das Feuer endgültig gelöscht ist und die letzten Feuerwehrkräfte wieder einrücken können dauert es bis 5:30 Uhr in den frühen Morgenstunden.

In der Nacht zum Donnerstag befanden sich rund um die Marienstraße fast 100 Feuerwehrleute aus der gesamten Kreisstadt Neunkirchen sowie den Nachbarkommunen Ottweiler und Spiesen-Elversberg im Einsatz. Auch Polizei und Rettungsdienst waren jeweils mit starken Kräften vor Ort. Nicht nur um sich ein Bild von der Lage zu machen, sondern auch um der Einsatzleitung beratend zur Seite zu stehen machte sich der Zweite Beigeordnete Thomas Hans, Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack und auch Landesbrandinspekteur Timo Meyer auf den Weg in die Neunkircher Innenstadt. Im späteren Einsatzverlauf wurde zudem auf die Hilfe den Baufachberater aus dem Ortsverband Illingen des Technischen Hilfswerkes sowie auf den Ortsverein Illingen des Deutschen Roten Kreuzes zurückgegriffen. Letzterer löste den Rettungsdienst in der medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte mit einem Rettungswagen ab. So befanden sich in der Spitze rund 120 Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen in der Neunkircher Marienstraße zeitgleich im Einsatz.

Bericht und Bilder: Christopher Benkert

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Brand in alter Schlossbräu-Halle

Brand in alter Schlossbräu-Halle

Neunkirchen. In einer der alten Hallen der Neunkircher Schlossbrauerei an der Büchelstraße brach in der Nacht zum Samstag, 19. November ein Feuer aus, das die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen und Einsatzkräfte aus dem ganzen Landkreis bis in die frühen Morgenstunden beschäftigte. Teile der von verschiedenen Firmen genutzten Halle brannten aus, ein Übergreifen des Brandes auf die komplette Halle oder ihre Dachkonstruktion konnte die Feuerwehr aber verhindern. Für Probleme sorgte gerade in der frühen Einsatzphase die Wasserversorgung auf dem Gelände. Über mehrere hundert Meter mussten Feuerwehrleute Schläuche bis zum nächsten Hydranten verlegen.

Gegen 1 Uhr in der Nacht gingen die ersten Notrufe bei der Integrierten Leitstelle ein, die ein Feuer im Bereich der alten Schlossbrauerei meldeten. Zur Erkundung der noch sehr vagen Feuermeldung rückten zunächst die Angehörigen des Löschbezirks Neunkirchen-Innenstadt der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen aus. Nachdem in den nächsten Minuten zahlreiche weitere Notrufe eingingen und sich der Feuerverdacht zusehends erhärtete, erhöhte die Leitstelle das Alarmstichwort und alarmierte zusätzlich der Löschbezirk Wellesweiler zur Verstärkung. Heller Feuerschein und dichter Brandrauch aus der langgestreckten Halle oberhalb der Hohlstraße zeigte sich den ersten Einsatzkräften der Neunkircher Wehr, die an dem alten Brauereigelände eintrafen. Umgehend ließen sie ein weiteres Mal das Alarmstichwort erhöhen, was unter anderem einen Alarm für den Löschbezirk Wiebelskirchen nach sich zog.

Die Einheiten der Feuerwehr Neunkirchen teilten sich unmittelbar auf, um das Feuer von zwei Seiten aus in Angriff zu nehmen. Die ersten Kräfte rückten direkt auf das Schlossbräu-Gelände vor, während die nachfolgenden Einheiten in der Hohlstraße unterhalb der brennenden Halle Stellung bezogen. Auf beiden Seiten der Einsatzstelle gestaltete sich die Lage zunächst schwierig. Von der schon früh für den Verkehr gesperrten Hohlstraße aus war das Feuer durch die teilweise aus Glasbausteinen bestehende Hallenfassade zwar gut zu sehen, blieb aber durch eben diese Glasbausteinfront zunächst unerreichbar für einen Löschangriff. Derweil hatten die Einsatzkräfte auf dem Brauereigelände selbst zwar durch ein großes, zerborstenes Fenster im Obergeschoss der Halle einen guten Zugang zu Feuer, doch fehlte ihnen das nötige Wasser für einen schlagkräftigen Löschangriff über den Wasserwerfer der Drehleiter. Aufwändig mussten die Feuerwehrleute zuerst in Windeseile eine Schlauchleitung quer über das Brauereigelände zu einem rund 200 m entfernten Hydranten auf der Kreuzung Tal-, Brauerei- und Büchelstraße aufbauen. Erst nach Komplettierung der Schlauchleitung konnte die Drehleiter unterstützt von mehreren vom Boden aus vorgetragenen Strahlrohren die Brandbekämpfung aufnehmen. Durch den massiven Löschangriff gelang es die Flammen zunächst niederzuschlagen und ein beginnendes Übergreifen der Flammen auf den Dachstuhl der Halle zu verhindern.

Auf die problematische Wasserversorgung reagierte die von der Neunkircher Wehrführung, Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack und Kreisbrandmeister Sascha Cattarius unterstützte Einsatzleitung durch die Nachforderung einer Spezialeinheit der Feuerwehren im Landkreis zur Wasserförderung. Die von den Feuerwehren Merchweiler, Schiffweiler und Eppelborn gebildete Einheit fuhr Neunkirchen an und hielt sich in Bereitschaft für den Aufbau von zusätzlichen Wasserleitungen zu weiter entfernten, leistungsstarken Hydranten. Gleichzeitig wurden die Einsatzkräfte vor Ort durch den Löschbezirk Münchwies und die Drehleiter der Feuerwehr Ottweiler weiter verstärkt, während sich der Löschbezirk Furpach als Reserve auf der Neunkircher Feuerwache positionierte. Auch die Drohneneinheit der Feuerwehr Illingen wurde hinzugezogen, um einen besseren Überblick über die Einsatzstelle aus der Luft zu gewinnen.

Nach dem von außen erzielten Löscherfolg setzten mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrleute dem Feuer im Gebäudeinneren her nach. Durch diesen sogenannten Innenangriff konnte der Brand schließlich unter Kontrolle und letztlich komplett gelöscht werden. Aufwändig und zeitintensiv gestalteten sich im Anschluss an die eigentliche Brandbekämpfung die Nachlöscharbeiten, bei denen Feuerwehrleute nach verdeckt im Brandschutt liegenden Glutnestern suchten. Als ebenfalls sehr komplex erwies sich die Entrauchung des Hallenkomplexes. Die herkömmlichen Überdrucklüfter der Feuerwehr stießen bei der großen Halle mit ihrem überdimensionalen Haupttor an ihre Grenzen. Um dennoch den schädlichen Brandrauch aus allen Winkeln der Halle hinausdrücken zu können forderte die Einsatzleitung die Unterstützung der Bosch Werkfeuerwehr aus Homburg an. Mit dem Großventilator der Werkfeuerwehr konnte die komplette Halle belüftet und entraucht werden.

Unterstützt wurden die Feuerwehrleute bei ihrem stundenlangen Einsatz durch Kräfte der Polizei sowie des Rettungsdienstes. Polizisten sperrten in den Nachtstunden Hohl- und Talstraße wegen der Löscharbeiten für den Verkehr. Für die medizinische Absicherung der Einsatzkräfte rückte zunächst ein Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes aus, der später durch ehrenamtliche Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Landkreis abgelöst wurde.

Erst gegen 6 Uhr in der Früh konnte der Einsatz beendet und die letzten der in der Spitze 150 Feuerwehrleute aus dem Einsatz entlassen werden. Doch schon um 7 Uhr musste die Neunkircher Wehr die vom Brand betroffene Halle ein weiteres Mal ansteuern. Bis etwa 9 Uhr mussten weitere Glutnester abgelöscht werden, um ein erneutes Aufflammen des Brandes zu verhindern. Der Brand zerstörte Räumlichkeiten in einem Obergeschoss des Hallenkomplexes. Weite Bereiche der Halle wurden durch Brandrauch und -ruß in Mitleidenschaft gezogen. Wegen der Rauchentwicklung wurde zeitweise auch die Bevölkerung während des Einsatzes unter anderem durch den Einsatz von Warnapps zum Schließen von Fenstern und Türen im Umfeld des Brauereigeländes aufgerufen.

Fernsehbeitrag ARD BRISIANT

Großbrand in alter Schlossbrauerei

Die Feuerwehr in Neunkirchen ist in der Nacht zu einem Großeinsatz ausgerückt. Die alte Schlossbrauerei stand in Flammen. Es ist ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro entstanden. Verletzt wurde niemand.

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Bericht und Bilder: Christopher Benkert